Vier intensive Jahre
Schule für den Beruf und Schule fürs Leben
Schauspiel ist Teamarbeit. Es lebt von der Zusammenarbeit innerhalb der Gemeinschaft und dem Respekt gegenüber den persönlichen und künstlerischen Äußerungen jedes Einzelnen. Dieser Gedanke steht an der Theaterakademie Köln im Mittelpunkt. Besonders das zeitgenössische und junge Schauspiel zeichnet sich aus durch Kooperation auf Augenhöhe. Aber auch junge Film-Teams und Produktions-Start-Ups, in denen sich Schauspieler:innen, Kameraleute, Regisseur:innen etc. zusammengefunden haben, haben mehr Erfolg durch Kooperation und das Bündeln aller kreativen Kräfte – eine Haltung, die wir kultivieren.
Künstlerische Freiheit und Eigenständigkeit sind das Ziel
Künstlerische Eignung hat leider immer noch sehr viel mit Äußerlichkeiten zu tun. Und es wird nach wie vor unverantwortlich gehandelt mit dem Wunsch vor allem junger Menschen, sich als Schauspieler:in auszutoben. Schauspielschulen leisten oft noch einen teuflischen Beitrag dazu, indem sie das hierarchische Gefüge von Beginn an installieren: die Darsteller:innen als unterste Stufe des kreativen Prozesses, brechen und willfährig wieder aufbauen.Wir an der Theaterakademie Köln versuchen, was in unserer Macht steht, um dem entgegenzuwirken. Im Kollegium ist kein GEschlecht dominant vertreten, alle Lehrenden kommen aus der Praxis und bringen ihre Kontexte in die Unterrichte ein.
Ermächtigung findet dort statt, wo wir zusätzlich zu den schauspielerischen Kernfächer von Grundlagentraining, Sprecherziehung, Gesang und Bewegung auch Regie, Dramaturgie, szenisches Schreiben, Choreografie, Stückentwicklung unterrichten, und im BWL-Unterricht konkretes Handwerkszeug für freiberufliches Arbeiten mit auf den Weg geben, die Künstlersozialkasse erklären, Hilfestellung geben bei der Frage der Altersabsicherung und Workshops der Schauspielergewerkschaften anbieten.
Abschlussarbeiten widmen sich gesellschaftlichen Themen (z.B. der menschlich-soziale Optimierungswahn in HOMO EMPATHICUS von Rebekka Kricheldorf oder Künstliche Intelligenz in der Stückentwicklung HALENA PRIMUS). Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist Aufklärung über den Beruf, seine Machtstrukturen, und über die Nischen, in denen man sehr wohl erfolgreich und nachhaltig arbeiten kann, wenn man Schauspiel als Teamsport versteht. Offenheit, Transparenz, Augenhöhe, ein durch seine Strukturen und Inhalte gesellschaftlicher und per se politischer Auftrag und ein hoher künstlerischer Anspruch sind unsere Ideale.
Strukturen der Mitbestimmung durch Schüler:innenvertretungen und Arbeitsgemeinschaften geben unseren Auszubildenden Gelegenheit, an der Gestaltung und Organisation der Theaterakademie Köln verantwortungsbewusst mitzuwirken. In regelmäßig stattfindenden Vollversammlungen werden Anregungen, Verbesserungsvorschläge und aktuelle Themen diskutiert.
Die Theaterakademie Köln ist ein Ort, an dem Schüler:innen und Dozent:innen gleichermaßen voneinander lernen können.