Gestern wurden zum 26. Mal der Kölner Theaterpreis verliehen. Unter den Nominierten waren 2015 insgesamt 17 Schüler*innen, Absolvent*innen und Dozent*innen der Theaterakademie Köln – soviele wie noch nie! Glückliche Gewinner des Hauptpreises waren in diesem Jahr überraschender Weise 2 Produktionen, darunter Verbrennungen – die Frau die singt von Wajdi Mouawad im Kölner Theater im Bauturm. Mit dabei im Ensemble ist unser Absolvent Patric Welzbacher (TAK-Diplom 2013). Wir sind froh und stolz und sagen herzlichen Glückwunsch!

 

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Patric Welzbacher in “Verbrennungen – Die Frau die Singt”, Theater im Bauturm Köln, Foto: Meyer Originals

Auszug aus der Laudatio von Jurymitglied Dorothea Marcus zu “Verbrennungen”:

„Im Theater im Bauturm ist Regisseur Rüdiger Pape eine großartige, kluge und sensible Umsetzung gelungen. Ein Krimi und eine Parabel, die erzählt, wie sich Gewalt und Krieg in menschliche Schicksale ein- und immer weiter fortpflanzt. Es ist eine Kunst, dieses universelle Schmerzensbild von Krieg so zurückgenommen zu erzählen, dass kein Leidensporno aus der Geschichte wird. Regisseur Rüdiger Pape und seinen Darstellern gelingt das im Bauturm bravourös, glaubwürdig und erschütternd. Danke für diesen herausfordernden Theaterabend!”

Das sagt seine Agentur über Patric:

 

Patric Welzbacher agiert wie ein moderner Samurai. Voller Leidenschaft und Aufopferung für seine Mission geht er seine Ziele an, trainiert Körper und Psyche und bereitet sich minutiös auf den einen alles entscheidenden Augenblick vor. Er führt kein Schwert und verfolgt keine kriegerischen Absichten, doch zerlegt er mit strategischer Akribie seine Figuren in mehrere Schichten, um dann die Facetten ihrer Persönlichkeiten auf die wesentliche Wirkung hin zu abstrahieren. Seine Faszination für die Körperlichkeit und mentale Bewusstheit des traditionellen Japan führte ihn zu der Zusammenarbeit mit Butoh-Tänzern und Choreografen wie Tadashi Endo, Minako Seki oder Yumiko Yoshioka.

Als dynamisch auftretender Mann strahlt Patric eine unglaubliche Ruhe aus, die sogar verletzlich wirken kann. Er ist nachdenklich, leise, sensibel und zuvorkommend. Dennoch ist er jemand, dem man zuhört; jemand der weiß wo’s langgeht, der weiß was er will; jemand mit Charisma. Seine Männlichkeit ist aber nicht triebhaft, sondern eher geführt und empathisch geleitet. Man traut ihm gerne zu, jederzeit seinen Horizont erweitern zu wollen. Den Mut dazu hat er, auch wenn er sich gegen Vieles stellen müsste, was sein bisheriges Leben ausmachte. Schließlich weiß er doch wo er ankommen möchte.

Patric ist ein rationaler bodenständiger Typ, ein analytisch konzeptioneller Denker, so wie wir ihn in der Welt der Geschäftsleute, Juristen und Betriebswirte erwarten würden. Zu seinen Motiven und Wünschen sagt er, dass ihm Figuren dann besonders reizvoll erscheinen, wenn sie ihre Emotionalität pur, spontan und ohne großes intellektuelles Reflektieren ausleben. So als würde ein Kind sagen „vielleicht darf ich einfach nicht glücklich sein“.

Der Kurt-Hackenberg-Preis für politisches Theater ging an die Produktion “Angst – oder wie Walter zum Attentäter wurde“, einer Koproduktion von c.t.201 – freies Theater Köln (u.a. TAK-Dozent Tim Mrosek) und Studiobühne Köln unter der Regie von Manuel Moser. Dort im Chor und somit auch prämiert: unser Schüler Kai Mücke.

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Kai P. Mücke, Foto: Facebook

Herzlichen Glückwunsch!

Die  Kölner Tanz- und Theaterpreise lenken überregional die Aufmerksamkeit auf die Vielfalt der Kölner Szene, die mit rund dreißig freien Theatern, die über mindestens ein eigenes Ensemble verfügen, sowie etwa 20 weiteren Spielstätten, die von den derzeit rund 80 freien professionellen Kölner Theater- und Tanzensembles genutzt werden, in Deutschland einmalig ist. Unabhängige Fachjurys nominieren jeweils halbjährlich aus circa 80 Produktionen diejenigen, die ins Rennen um die begehrten Auszeichnungen geschickt werden.