„Parzival“ von Lukas Bärfuß ist die neue Abschlussproduktion des 8. Semesters der TAK und eröffnet die Spielzeit 2014/15 des ORANGERIE Theaters im Volksgarten Köln

BILDUNG IST EIN ARSCHLOCH

Parzival ist asozial. Brutal, ungebildet, weltfremd, die längste Zeit abgeschirmt von der Umwelt durch seine Mutter – aus Liebe isoliert. Dennoch bricht er eines Tages aus. Er will verstehen. Lernen. Den Code hinter den Dingen knacken. Er findet eine kalte, leere und willkürliche Welt vor. Das unbedingte Streben nach Individualität ist der Pfad ins Verderben. Die Menschen sind nur glücklich, wenn sie endlich sind, was sie wollen oder sein müssen – koste es, was es wolle. Wer die Werte dieser Welt bedient, produziert Leid ohne Zahl. Atemberaubend schnell lernt Parzival alles, was man ihm vorsetzt. Er ist ein guter, ein schrecklich guter Schüler. Seinen Weg säumen dabei Leichen und gebrochene Herzen. Die Aggressivität des Aufsteigers. Erst, als er akzeptiert, dass er Teil von etwas Größerem ist, wendet sich das Blatt. Als er erkennt: Es gibt vielleicht gar nichts zu verstehen.

Parzival lebt den unerfüllbaren Anspruch unserer Zeit: Sei einzigartig und konform zugleich. Lerne! Doch je mehr du lernst, desto mehr Fragen tun sich auf. Parzival bist Du. Du versuchst, heil durch diese Welt zu kommen. Und doch genügst du nicht. Nirgendwo.

Mit: Nathalie Henninghaus, Sarah Hert, Nicolette Lie, Mona Mucke, Linda Veltel und Karmela Shako

Regie und Bühne: Folker Banik

Choreographie und Licht: Gregor Weber

Vorstellungen: 17.09. (Premiere) – 21.09.2014 / jeweils 20.30 Uhr

ORANGERIE Theater im Volksgarten Köln

Lukas Bärfuss, Photo: Basil Stücheli

Lukas Bärfuss, Photo: Basil Stücheli