Die Leiterinnen des CASAMAX – Theaters in Köln Sülz (Hille Marks (Mitte) und Ragna Kirck und der Schulleiter der TAK Robert Christott.

Kölns erste Profi-Ausbildung für Kinder- und Jugendtheater

Die TAK und das CASAMAX-Theater für Kinder- und Jugendtheater haben eine feste Kooperation mit dem Ziel geschlossen, das Kinder- und Jugendtheater als Unterrichtsbestandteil anhand von praktischen Übungen mit in diesem Bereich tätigen Fachkräften in die Schauspielausbildung zu integrieren und somit nachhaltig jungen Schauspielern ein künstlerisches Verständnis dieser Sparte zu vermitteln und sie auf dieses Berufsfeld praktisch vorzubereiten.

Unterrichtsinhalte sind neben dem konkreten Erarbeiten von Kinder- und Jugendtheaterszenen und deren Spielformen die Theorie des Kinder- und Jugendtheaters, die Vermittlung aktueller Debatten, Exkursionen zu und die Besprechung von aktuellen Kindertheaterproduktionen, Probenbesuche im CASAMAX Theater sowie, wenn möglich, der Kontakt zur Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen am CASAMAX Theater.

Das CASAMAX Theater übernimmt somit die Funktion eines Ausbildungsbetriebes für die Theaterakademie. Das Ergebnis des Szenenunterrichtes wird an mindestens 2 Terminen am jeweiligen Semesterende von den Schauspielschülern am CASAMAX Theater öffentlich präsentiert.

Zuletzt spielten die TAK-Absolventen Till Klein (O wie Omapa), Orestes Fiedler (MonsterMuffen MikoMut) und Henning Jung (Echte Träume, Als Louisa plötzlich Louis war) am CASAMAX-Theater.

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O wie Omapa, Till Klein & Hille Marks, Foto: Monika Nonnenmacher

Hille Marks und Till Klein spielen im fliegenden Wechsel Enkel, Eltern, Omas und Opas, schaffen viele kleine, individuelle Porträts, ohne jemals auf Klischee-Humpel oder –Hempeleien zurückgreifen zu müssen.
Gezeigt wird die ganze Spannbreite kindlicher Reaktionen darauf, wenn Oma oder Opa plötzlich seltsam werden, von unvoreingenommener Neugier bis zur unverbrämten Abscheu. Am Ende sitzen ein Junge und eine alte Dame an einer Schein-Bushaltestelle für Demenzkranke, wie man sie in Köln etwa vor den Riehler Heimstätten findet, und stellen fest, dass sie beide ganz schön vergesslich sind und ihre Schlüssel um den Hals hängen haben, damit sie sie nicht verlieren. Sie sind hilflos, aber zumindest nicht allein.
In den Umbauphasen schlüpfen Klein und Marks aus ihren Rollen und reflektieren, was sie soeben vorgespielt haben. Das ist schon beinahe mehr Pädagogik als nötig, denn „O wie Omapa“ funktioniert ohne weitere Erklärung für jeden Zuschauer ab sechs Jahren. Eindringlich, unterhaltsam und nachdenkenswert.
(Kölner Stadtanzeiger zu “o wie Omapa”, 29. November 2014 )

„Till Klein und Hille Marks schlüpfen abwechselnd in die Rollen von Großeltern und Kindern, die gemeinsam Expeditionen in Keller oder Garten unternehmen. Beide sprühen vor Lebendigkeit und spielen doch präzise und mit pointierten Details gespickt. (…) Die große Ambition der Regie beschert auch glanzvoll psychologische Situationen, wenn sich Geschwister oder Eltern und Kinder zanken. Vor allem zeigt die Inszenierung aufrichtig, dass Altern auch verstörende Momente aufwirft. Liebe muss nicht alles im Verhältnis zu Opa und Oma vergolden, aber sie hilft mit der nicht immer schönen Realität umzugehen.“
(Kölnische Rundschau zu “o wie Omapa”, 3. Januar 2015)

 

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MonsterMuffen MikoMut, Till Klein & Orestes Fiedler, Foto: Monika Nonnenmacher

Das ist schon eine verzwickte Situation, die Ragna Kirck in ihrer neuen Produktion “MonsterMuffen MikoMut” für das CASAMAX Theater entwickelt hat.
Der sperrige Titel sollte nicht darüber hinweg täuschen, was für eine dramaturgisch fein konstruierte Inszenierung hier gelungen ist. Sowohl das kleine als auch das große Publikum erkennt sich wieder in den Nöten und den Schlachten, die um das Zubettgehen geschlagen werden müssen, deshalb wird von allen viel gelacht.
(…) Die Produktion (überzeugt) durch die vielen Ideen, die in ihr stecken, und die Nähe, die sie zur Gefühlswelt der Kinder unterhält.
(Kölnische Rundschau zu “MonsterMuffen MikoMut”, 11. März 2015)

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“Echte Träume”, Henning Jung, Foto: Monika Nonnenmacher

…. „Echte Träume“ stoßen eben an die Widersprüche des Lebens, und darin gibt es in der gleichnamigen Produktion des CASAMAX eine ganze Menge. Franziska Ferrari und Henning Jung spielen alle Figuren, die Szenen wechseln schnell, trotzdem bleiben sie pointiert und es schleicht sich keine Hast ein. Marco ten Wolde arrangiert professionelle Rap- und Schlagersongs, die von den beiden auf der Bühne routiniert vorgetragen werden. Die Regie von Thomas Peters konzentriert Themen und Szenen so straff, dass auch für ein Teenager-Publikum alles glaubwürdig wirkt. Letztlich realisieren sich die Träume dann doch anders als erwartet, und das Theater bewährt sich als kritischer Spiegel der selbstgefälligen Fernsehwelt.
(Kölnische Rundschau zu “Echte Träume” 18.Juni 2015)

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“Als Louisa plötzlich Louis war”, Henning Jung, Foto: Monika Nonnenmacher

 

„(…)Langeweile kommt im CASAMAX Theater bei “Als Luisa plötzlich Louis war…” keine Sekunde auf.
Alle Augen sind auf Eva Kristina Karte und Henning Jung gerichtet, die mit temporeichem Spiel in die Rolle der jungen Protagonistin und ihrer Freunde schlüpfen.(…)
Mit sichtlichem Spaß fegen die Darsteller über die Bühne, singen und tanzen mimik- und gestenreich und lassen dabei viel Raum für Situationskomik. Gebannt erleben Große und Kleine, wie Louisa als Junge neuen Mut fasst, neue Freundschaften schließt und feststellt, dass die Rollenklischees „coole Jungs, zickige Mädchen” gar nicht immer zutreffen müssen.“
(Kölnische Rundschau zu “Als Luisa plötzlich Louis war”, November 2013)

 

Bildnachweis: Monika Nonnenmacher für CASAMAX – Theater