Heut haben wir nicht nur einen Gast für euch, nein, heute
haben wir ein ganzes Theater voll. Wir präsentieren euch heute den
Livemitschnitt einer Podiumsdiskussion aus dem Orangerie Theater vom 26. Januar
dieses Jahres.

Im Orangerie Theater läuft derzeit unsere Diplominszenierung
Francos Herrmannsschlacht. Das Stück verbindet den Klassiker Die
Herrmannsschlacht von Heinrich von Kleist mit einem vom Ensemble selbst
verfassten dokumentarischen Part. Darin geht es vor allem um das Thema der
rechten Unterwanderung der Bundeswehr in Deutschland und den Fall Franco A.
Dieser Bundeswehrsoldat hatte sich während seiner aktiven Dienstzeit als
Asylbewerber ausgegeben. In dieser Scheinidentität wollte er Anschläge verüben,
um Aggressionen gegenüber Migranten zu provozieren. Die rechten Strömungen in
den Sicherheitsbehörden lassen sich verschiedenen Gruppen und Netzwerken
zuordnen. Ein Strippenzieher dieser Netzwerke ist unter seinem Chatnamen
Hannibal bekannt geworden. Auch er wird im Stück zitiert.

Aufgeflogen ist der ganze rechte Komplex in Militär und
Polizei durch die Arbeit des Recherchenetzwerks der Tageszeitung taz. Zwei
Mitglieder dieses Teams, Christina Schmidt und Sebastian Erb sind am
vergangenen Sonntag nach Köln gereist, um sich das Stück anzuschauen und sind
im Anschluss zu einer Podiumsdiskussion zum Thema geblieben.

Herausgekommen ist eine spannende Stunde voller
haarsträubender Recherchegeschichten im rechten Sumpf. Wenn es nicht so witzig
wäre, wie tölpelhaft die rechten und rechtsextremen Akteure vorgegangen sind,
könnte man heulen. Und ein Satz von Christina Schmidt ist uns besonders im
Gedächtnis geblieben: Es ist nicht nur so, es ist noch viel schlimmer-

Moderiert wird der Abend von der profilierten Kölner
Kulturjournalistin Dorothea Marcus, es sprechen außerdem noch Regisseur Janosch
Roloff und die Schauspielerinnen Anna Sander und Carmen Konopka.

Aber hört selbst. Ohren auf für das Nachgespräch zu Francos
Herrmannschlacht.